Tischmanieren: Was nicht auf den Esstisch gehört

Was mit guten Tischmanieren nicht passieren sollte
Menschen, die feine Speisen erkennen und lieben, verfügen über die Grundlagen der Kultivierung. Sie haben Tischmanieren und wissen, was nicht auf den Esstisch gehört. Weil sie Sinn für ausgesuchte Qualität der Lebensmittel haben und eine kreative Art ihrer Zubereitung wertschätzen. Den Genuss in Gesellschaft zu teilen ist oft nochmal so schön.
Wer dabei dann auf Etikette bei Tisch und Business Knigge wert legt, für den beginnt appetitliches Benehmen schon vor dem eigentlichen Speisen. Noch bevor der Umgang mit Gedeck und Besteck und all dem „Wie isst man was?“ überhaupt eine Rolle spielen, muss dringend auch mal Folgendes angesprochen werden:
Achten Sie auf die Etikette bei Tisch
Die Ästhetik. Es darf vorausgesetzt werden, dass die Teilnehmer einer Tischgesellschaft Mini-Standards der Tischmanieren, wie saubere Hände und gepflegtes äußeres Erscheinungsbild, selbstverständlich erfüllen. Daran halten sich die allermeisten. Ein anderes Phänomen allerdings, fliegt für manche anscheinend „unter dem Radar“, das heißt, sie kriegen davon gar nichts mit und für die anderen ist es die ultimative Zumutung:
Wollmütze, Baseball-Cap und andere Kopfbedeckungen landen gerne mal ganz lässig und selbstverständlich auf dem Tisch, werden einfach achtlos da abgelegt, wo anschließend gegessen wird. Genauso wie Handschuhe und Schals sind das sehr persönliche, körpernah getragene Accessoires, deren gemeinsame Eigenschaft Spuren von Schweiß, Talg und Hautschuppen ist. Oft schon älter, mit Patina sozusagen, schließlich wäscht kein Mensch die Dinger jeden Tag. Mancher verzichtet ganz darauf. Außer Fans, Verliebte oder Fetischisten will sowas niemand riechen müssen, besonders im Business. Ja, Bekleidung „riecht“. Penetrant, in der Wärme eines Raumes erst recht. Igitt, eklig. Eine schwere Attacke auf geruchssensible Zeitgenossen. Perfide dazu, denn außer Flucht – weg von der Belästigung – gibt es nichts, was Rettung verspricht. Ein Tolerieren ist unmöglich. Übrig bleibt ein angewidertes Gefühl, nicht verhandelbar.
Und dann geht’s zu Tisch… Dieselben Zeitgenossen packen jetzt Smartphone und Schlüssel aus, legen sie griffbereit daneben und beginnen sich so langsam richtig wohl zu fühlen. Schon wieder eine rücksichtslose Grenzverletzung. Da nimmt sich jemand Raum, der ihm nicht zusteht und fühlt sich angenehm wie zuhause. Der Anblick so persönlicher Utensilien, eine abgelegt Sonnenbrille gehört auch dazu – 1000mal berührt – ruft einfach Ekel hervor. Hygiene ist das Stichwort. Wird sie übertrieben, wirkt alles steril und steht dem sinnlichen Vergnügen eines guten Essens im Wege. Fehlt sie, hat das beste Essen keine Chance.
So verstauen Sie Ihre Accessoires bei Tisch richtig
Damit das nicht passiert, liebe Leser, achten Sie doch bitte auf solche Kleinigkeiten. Mütze, Schal und Handschuhe wandern in die Handtasche, oder in eine Tasche oder einen Ärmel des in die Garderobe geparkten Mantels. Geldbeutel und Schlüssel sind in Hosen-/Jacken- oder Handtaschen gut untergebracht, ebenso Ihr Smartphone, selbstverständlich auf „lautlos“ gestellt. Auch Ihre Brille hat auf dem Esstisch nichts zu suchen, sie ist ebenfalls in der Innentasche Ihres Jacketts gut aufgehoben oder, genau, in der Handtasche. Übrigens nicht auf dem Kopf. Eine Brille ersetzt nicht den Haarreif. Gut, alles ist nun verstaut, jetzt können es sich alle schmecken lassen.
Als Etikette Trainerin in Nürnberg helfe ich gerne, wenn Sie Nachhilfe in Etikette wünschen. Oder besuchen Sie ein Business Knigge Seminar.

Die Autorin
Roselie Herrmann ist Trainerin für Business Knigge und Etikette. Auf diesem Blog schreibt sie über Stolperfallen und Fettnäpfchen, die im täglichen Alltag passieren. Sie lebt in Nürnberg.
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